Vitamin A - Für Auge und Immunsystem - Raucher aufgepasst!

Vitamin A  und Carotinoide. Raucher aufgepasst! Vitamin A hat eine essentielle Rolle bei unserem Sehvorgang. Doch auch das Immunsystem ist auf Vitamin A angewiesen. Warum brauchen wir Vitamin A und warum sollten Raucher aufpassen? Das und vieles mehr erfahren Sie in diesem Artikel.

Vitamin A und Carotinoide

Als Vitamin A werden alle Substanzen mit Vitamin A-Wirkung bezeichnet. Dazu zählen die Vorstufen von Vitamin A (Provitamin A), die Carotinoide und Vitamin A. In pflanzlichen Lebensmitteln ist Provitamin A enthalten. Dieses wird im Körper in Vitamin A umgewandelt. Tierische Quellen wie Leber enthalten bereits das umgebaute Vitamin A.

Da die Umwandlung von Provitamin A zu Vitamin A stark kontrolliert ist, wird diese bei einer sehr hohen Versorgung mit Carotinoiden gehemmt und es entsteht weniger Vitamin A. Weil tierische Vitamin A-Quellen bereits das wirksame Vitamin A enthalten, ist mit diesen Lebensmitteln eine Überversorgung möglich. 

Wichtig: Provitamin A, also Carotinoide, sind in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Die gelben und grünen Carotinoide sorgen für die Färbung der Pflanze. Provitamin A muss zuerst in seine biologisch wirksame Form umgebaut werden. Dieser Umbau kann gehemmt werden, wenn sehr viele Carotinoide konsumiert werden. Aus diesem Grund ist eine Vitamin A-Überversorgung durch Carotinoide nicht möglich.

Vitamin A ist essentiell für den Sehvorgang. Vitamin A absorbiert Lichtenergie, wird dadurch angeregt und verändert seine räumliche Anordnung und gibt somit das Signal des Lichteinfalls weiter.

Doch Vitamin A hat weitere Funktionen. Es ist an der Immunfunktion, der Differenzierung von Zellen und der Reproduktion beteiligt.

Um die Wichtigkeit von Vitamin A zu verstehen ist ein kleiner Exkurs in die Zellbiologie notwendig. Alle Zellen des Körpers, bis auf wenige Ausnahmen, besitzen einen Zellkern. Hier ist unser Erbgut enthalten. Eine unglaubliche Anzahl an Genen sind dort die Vorlage für Proteine. Die Genexpression beschreibt welche Gene bzw. Proteine gerade benötigt werden. Nukleäre Rezeptoren kontrollieren die Genexpression. Es gibt mehrere dieser Rezeptoren. Neben dem Vitamin D-Rezeptor und vielen weiteren, gibt es auch einen Vitamin A-Rezeptor. Dieser wird durch Vitamin-A aktiviert und steuert somit eine große Anzahl an Genen. Zu den Genen, die durch Vitamin A reguliert werden zählen Wachstumshormone, Schilddrüsenhormone und Bestandteile des Immunsystems.

Die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine ist durchweg gleich. Die Vitamine kommen zusammen mit anderen fettlöslichen Stoffen im Darm an, werden dort von sogenannten Lipasen in Ihre Bestandteile gespalten und anschließend aufgenommen.

Die Leber ist in der Lage Vitamin A zu speichern. Die Speicherkapazität ist ziemlich hoch, sodass der Speicher für fast ein Jahr ausreichen kann.

Um den Vitamin A-Bedarf angeben zu können, ist es zuerst wichtig zu verstehen, in welcher Einheit dieser angegeben wird. Da es verschiedene Vitamin A-Verbindungen gibt, wird der Vitamin A-Bedarf in sogenannten Retinoläquivalenten angegeben. Die verschiedenen Carotinoide werden nämlich unterschiedlich gut in Vitamin A umgewandelt. Wir müssen beispielsweise 6 µg β-Carotin aufnehmen um daraus 1 µg Vitamin A herzustellen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 1 mg Retinoläquivalente pro Tag aufzunehmen (DGE). Diese Menge ist in folgenden Lebensmitteln enthalten:

  • 5 g Leber
  • 200 g Thunfisch
  • 8 Eier
  • 300 g Emmentaler
  • 50 g Spinat
  • 200 g Aprikosen
  • 1kg Broccoli

Vitamin A-Mangel ist vor allem in Afrika und Südamerika verbreitet. Gründe für einen Vitamin A-Mangel sind nicht nur eine unzureichende Zufuhr mit der Nahrung, sondern auch Erkrankungen von Verdauungsorganen und Leber, sowie Eisen- oder Zinkmangel.

Die Folgen eines Vitamin A-Mangels sind Nachtblindheit bis Austrocknen des Auges, Infektanfälligkeit, gestörtes Wachstum und Reproduktionsfähigkeit.

Doch auch eine Überversorgung an Vitamin A ist gefährlich. Die Folgen reichen von Kopfschmerzen, Lebererkrankungen, Störungen des Elektrolythaushalts über Haarausfall und Hirndruck zu Schwangerschaftsabbrüchen und Fehlbildungen der Kinder.

Interessant: Es wurde bereits angesprochen, dass Vitamin A Licht absorbieren können. Auch Carotinoide sind dazu in der Lage. Carotinoide können sich in der Haut anreichern und UV-Licht absorbieren (Stahl, 2012). Durch diese Eigenschaft könnten Carotinoide unsere Haut vor Sonnenstrahlung schützen und somit das Hautkrebsrisiko senken.

Wichtig: Es gibt eine Reihe von wichtigen Funktionen von Vitamin A. Doch sollte man deshalb auf keinen Fall „blind“ Vitamin A supplementieren. Wie Sie in der Tabelle sehen, ist die empfohlene Tagesdosis durchaus erreichbar. Vitamin A kann nämlich das Risiko für Magen- und Lungenkrebs erhöhen (Druesne-Pecollo, 2010). Vor allem für Raucher ist von einer Supplementation dringend abzuraten!

Da durch pflanzliche Lebensmittel keine Vitamin A-Überversorgung entstehen kann, müssen Sie sich keine Sorgen um ein erhöhtes Krebsrisiko durch Obst und Gemüse machen. Supplemente sollten allerdings unbedingt mit einem Mediziner abgesprochen werden.

Tipp: Die Bioverfügbarkeit von Vitamin A und Carotinoiden wird durch folgende Faktoren verbessert:

  • Kochen des Lebensmittel
  • Zugabe von Öl
  • Passieren

 

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