Chlorid, Phosphor und Schwefel - Das sollten Sie wissen.
Chlorid, Phosphor und Schwefel sind relativ unbekannte Mineralstoffe. Auch wenn ein Mangel unwahrscheinlich ist, sollten Sie die Grundlagen über diese Mengenelemente kennen. Chlorid und Phosphor sind wichtige Elektrolyte für den Säure-Basen-Haushalt. Schwefel ist Bestandteil von wichtigen Aminosäuren und Proteinen.
Chlorid
Chlorid ist ebenfalls ein Mengenelement und ein wichtiges Elektrolyt des Extrazellularraumes. Es wird hauptsächlich über Kochsalz, also Natriumchlorid (NaCl), aufgenommen. Der menschliche Körper enthält ca. 100 mg Chlorid. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Zufuhr von 2,3 g (DGE). Veränderungen der Chlorid-Konzentration führen zu Änderungen des Natriumhaushaltes.
Die Funktionen von Chlorid sind:
- Beeinflussung des Wasserhaushaltes bzw. Natrium-Haushaltes
- Regulation des Membranpotentials
- Salzsäure-Sekretion im Magen
- Knochenresorption durch Osteoklasten
- Aufrechterhaltung der Säure-Basen-Regulation
Da der Chlorid–Gehalt des Blutes an den Natrium–Haushalt gekoppelt ist, gleichen die Symptome einer Chlorid-Unterversorgung der einer Natrium-Unterversorgung. Eine Chlorid-Unterversorgung kann durch wiederholtes Erbrechen verursacht werden, da die Chlorid-haltige Magensäure ausgeschieden wird. Das hat zur Folge, dass der Säuren-Basen-Haushalt gestört wird und eine Alkalose entsteht.
Eine Chlorid–Überversorgung wird durch den massiven Verlust von Bicarbonat verursacht. Durch die Ernährung kann diese allerdings nicht erzeugt werden. Gründe für eine Chlorid-Überversorgung sind Organversagen, extremes Fasten oder der unsachgemäße Gebrauch von Medikamenten.
Wichtig: Chlorid und Natrium werden als Kochsalz aufgenommen. Dadurch wird die Ausscheidung von Kalium gefördert.
Eine Chlorid–Unterversorgung ist unwahrscheinlich, da der Konsum von Kochsalz Chlorid liefert. Im Gegenteil: Die aufgenommenen Chlorid-Mengen sind zu hoch und sollten vermindert werden, da dadurch die Risiken für Bluthochdruck und kardiovaskuläre Erkrankungen steigen (Strohm, 2018).
Phosphor
Phosphor ist ebenfalls ein Mengenelement. Das bedeutet, dass es in großer Menge im Körper vorkommt. Genauer gesagt, besteht der menschliche Körper aus ca. 700 g Phosphor. Ein Großteil davon ist in den Knochen. Die Phosphor-Regulation ist eng an den Calcium-Haushalt gekoppelt. Phosphor hemmt die Kalziumaufnahme. Die Aufnahme von Phosphor wird durch Parathormon und Vitamin D gefördert. Die Aufnahme ist an Natrium gekoppelt.
Phosphor kommt in beinahe allen Lebensmitteln vor und ein Mangel ist nicht bekannt. Ausnahmen bilden Patienten mit langer parenteraler Ernährung.
Funktionen von Phosphat:
- Bestandteil der DNA (Desoxyribonukleinsäure)
- Zellmembran
- Bestandteil von ATP (Adenosintriphosphat)
- Sauerstofftransport
- Phosphatpuffer also Säure-Basen-Haushalt
Des Weiteren wird Phosphat als Lebensmittelzusatzstoff verwendet. Es wird empfohlen täglich ca. 700 mg Phosphor aufzunehmen (DGE).
Schwefel
Ein 70 kg schwerer Mensch enthält ca. 140 g Schwefel. Für Schwefel gibt es keine empfohlene Tagesdosis und es ist auch kein Schwefelmangel bekannt.
Funktionen von Schwefel:
- Bestandteil der Aminosäuren Cystein und Methionin
- Bestandteil zahlreicher Proteine wie z.B. Insulin
- Bildung von Disulfidbrücken
- Entgiftungsreaktionen in der Leber
- Einbau in Nervengewebe im Gehirn (Cerebroside)
Schwefel wird über die oben-genannten Aminosäuren aufgenommen.
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